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Archäologische Ausgrabungen in Mitterdorf: HLW-Schüler*innen entdecken Geschichte
- 20. November 2024
- Gepostet von: admin
- Kategorie: Allgemein
In der Woche vom 4.11. hatten einige Schüler*innen der HLW die Gelegenheit, sich freiwillig zur Mitarbeit an den archäologischen Grabungen in Mitterdorf zu melden. Das Angebot wurde von einzelnen Schüler*innen der Klassen 1FW, 1FS, 1HL, 2HL, 3HL und 4HL gerne angenommen und so konnten drei kleine Gruppen vom Team Karl gut betreut werden.
Priv.Doz. Mag. Dr. Karl ist Spezialist für keltische Altertumskunde und unterrichtet in Bangor, Wales und an der Universität Wien. Gemeinsam mit Wissenschaftlern von GeoSphere Austria begann er im Dezember 2023 mit einer Grabung in Mitterdorf.
Ausgangspunkt war der Fund von keltischen Lanzenspitzen im Bereich des jetzigen Bauhofes Mitterdorf vor vielen Jahren. Da dieses Gebiet mittlerweile vollständig verbaut ist, wurde mit Magnetfeldmessungen und Bodenradaruntersuchungen das freie Feld südlich der Grazerstraße untersucht und bereits im Dezember 2023 wurden drei kleine Schnitte im Erdreich geöffnet. Tatsächlich konnten Gewichte und Spindeln eines Webstuhles gefunden werden. Gesucht hatte man nach Gräbern, gefunden hatte man eine Siedlung. Nun, im November 2024 wurde ein wesentlich größeres Gebiet untersucht (15 mal 30 Meter) und wieder waren die Archäologen erstaunt: sie fanden Reste von Brandbestattungen und wieder Gebäudeteile.
Aktuell können noch keine Aussagen über die Größe der Siedlung und die genaue Datierung gemacht werden, sicher ist aber, dass dieser Teil des Mürztales bereits zur Keltenzeit (ca. 500 v. Chr.) besiedelt war. Bisher galt das Mürztal als “weißer Fleck”, was vermutlich daran liegt, dass es bisher kaum Grabungen gab. Untersucht wurden bisher nur der Wartberger Kogel (Suche nach der ersten Burganlage, der “Warte”, Ende der 80er Jahre), der Georgiberg in Kindberg und der Karnerkogel in Krieglach. Am Karnerkogel konnte vor 14 Jahren ebenfalls eine urnenfelderzeitliche Siedlung – mind. 800 v. Chr. – nachgewiesen werden.
Durch Mithilfe der Spezialisten vor Ort fanden die Schüler*innen sowohl verkohlte Reste und Knochen (Brandgrab) als auch Ton- und Keramikscherben.
Prof. Zeilinger